Weltfrauentag

Weltfrauentag
Heute kämpfen wir.
Wir protestieren, diskutieren, prangern an.
Wir wollen gleichberechtigt werden!
Wir rufen zum Streik der Alleinerziehenden auf.
Wir wollen Frauenquoten für Vorstandsposten und gleichen Lohn!

Und wir wollen ernst genommen werden!

Heute.

Und Morgen?

Posten Duck-Face-Selfies und rücken unser Dekolleté zurecht.
Zeigen mit dem Finger auf andere Frauen, weil sie nicht dem Schönheitsideal entsprechen.
Erkämpfen uns mit einem Augenaufschlag und einem süßen Lächeln eine Bevorzugung.
Stellen bei Vorstellungsgesprächen keine Ansprüche, sondern sind froh über jedes Angebot.
Holen nach der Arbeit die Kinder, stellen uns an den Herd und putzen, weil es schneller geht, wenn wir es selber machen und weil wir es besser können.
Stecken freiwillig zurück weil der Mann die Möglichkeit zu einer tollen Kariere hat.
Treffen uns im Café, gehen zum Friseur, interessieren uns für Kindererziehung, Gesundheit, Fitness und Familie.
Technische Dinge überlassen wir den Männern, die sind da geschickter.
Computerprobleme? Reifenwechsel? Davon verstehen wir nichts.

Gleichberechtigung ist wichtig.
Alle sind gleich und alle sind einzigartig.
Männer, Frauen, Schwarze, Weiße, Homo, Hetero
und alle anderen auch

Gleichberechtigung politisch festschrieben eine wichtige Sache
Bewusstsein hervorrufen sehr wichtig
Drüber reden wirklich wichtig

Danach leben?
Eigentlich essentiell, oder?

Wofür ist ein Weltfrauentag gut, wenn wir Dinge fordern, die wir nicht bekommen werden, weil sie gar nicht in unser Leben passen.
Technische Berufe sind besser bezahlt als Dienstleistungsberufe, Bürojobs, Arbeit im Gesundheitswesen.
Warum interessieren wir uns nicht dafür?
Warum machen wir keine besseren Ausbildungen?
Weil wir es nicht können? Nein, sicher nicht.
Weil es die Möglichkeit nicht gibt? Falsch.
Weil es unbequem ist?
Weil es nicht zu unserer Vorstellung von Weiblichkeit passt?
Weil wir Prinzessinnen sind und für die schweren Sachen der Prinz zuständig ist.

Scheiß auf den Weltfrauentag!
Lebt was ihr wollt und wie Ihr es wollt.
Die meisten Vorschriften, Benachteiligungen und Reglementierungen kommen nicht durch die Ungerechtigkeit der Welt den Frauen gegenüber, sondern im eigenen Kopf.
Mit dem Bewusstsein, das Gleiche tun, leisten, lernen, erreichen zu können wie jeder Mann.
Gleich viel und gleichwenig wert zu sein.
In Partnerschaften nicht nur gleichberechtigt, sondern auch gleichverpflichtet zu sein.
Und vor allem Selbstverantwortlich zu sein, für das eigene Leben.

Den eigenen Weg zu gehen.
Sicher nicht immer leicht.
Die eigenen Interessen, Talente finden auch wenn sie nicht dem althergebrachten Frauenbild entsprechen.
Sich nicht dem Mainstream unterordnen und zu verstehen das es „die Gesellschaft“ eigentlich gar nicht gibt.
Es sind nur Meinungen und Vorurteile von einzelnen.
Von uns selbst.
Die uns daran hindern zu sein wer wir sein wollen.
Wer wir sein können.
Wer wir sind.

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