»Ferdinand widmete der Schattenkunde beträchtliche Zeit, lenkte seine Umrisse behutsam in jene schöner Damen, bestieg die auf Steinböden großer Plätze geworfenen Schatten von Feldherren, Künstlern und Herrschern. Dreimal hatte er sich schon auf einer Bank des Wiener Volksgartens gefunden, wo er zärtlich an den Schatten der steinernen Kaiserin Elisabeth geschmiegt, in tiefen Schlaf geglitten war.«
61 Momente des Lebens als wortgewordene Gemälde.
Als ich als Halbwüchsiger über „Schattentaucher“ von André Heller gestolpert bin, hat sich in mir eine ganz neue Welt geöffnet. Aufmerksam durch die Welt gehen und kleine, beiläufige Gegebenheit poetisch beschreiben, ganz so, als wären sie das wichtigste der Welt.
Seit dem möchte ich so schreiben können.
Dafür muss ich zuerst Beobachten können. Aufmerksam sein. Erkennen, was um mich ist. Dies in Analogien fassen und dann niederschreiben.
Einer der Gründe, warum ich mich jeden Tag hinsetze und schreibe.
Das mit dem Aufmerksam sein, das mit der Muse finden, ist grad nicht.
Aber ich kann ja schreiben üben.