Die vermeintlich „echte“ Welt ist zur Zeit gleich ungreifbar wie die virtuelle. Beide sind sie hinter Glas. Das eine Mal hinter dem Fenster, das andere Mal hinter Windows.
Was für ein Kracherwitz.
Die vermeintlich „echte“ Welt ist zur Zeit gleich ungreifbar wie die virtuelle. Beide sind sie hinter Glas. Das eine Mal hinter dem Fenster, das andere Mal hinter Windows.
Was für ein Kracherwitz.
Das Leben ist ein langer ruhiger Strom aus Küche putzen und Social Media Klicken.
Hallo aus der Krise.
Was soll ich da noch schreiben? Jeder Tag ist Sonntag. Endlich.
So muss sich die Pension anfühlen. Eigentlich ist es egal, ob ich was tue oder nicht.
Nur die gute Erziehung lässt mich in der Früh in die Dusche steigen.
Mir fällt das Struktur halten momentan schwer. Die Tage vergehen mit Youtube-schauen, Telefonieren, Klicken und Minimalarbeiten. Und Kochen, Geschirrspüler- und Katzenbetreuung.
Und wiedermal fehlt das Ziel.
Selbständig, Job suchen, gar nix tun. Vielleicht sollte ich mich endlich vom Ziel finden verabschieden und mich einfach nur treiben lassen.
Und Geld verdienen. Aber das ist ja wieder ein Ziel.
Täglich schreiben ist ein Ziel.
Und die 10 Kilo abnehmen, die jetzt schon 15 sind.
Und rudern. Vergiss mir das Rudern nicht!
Und dann noch das, das und das.
Kein Wunder, dass da keine Strukur raus kommt. Da leg ich mich lieber untertags nochmal hin und schlaf eine Stunde.
Ich hab Gestern nichts geschrieben. So sehr war ich beschäftigt.
Nein. Scherz. Gestern war wieder Freud. Und mein Bruder hat mit die Intros dazu gemacht.
Ganz großes Fernsehkino.
Und Heute war ich fast den ganzen Tag am Onlinemeeting und telefonieren.
Da will ich laut in die Welt schreien: Leute ich bin arbeitslos!
Es gibt nix zu arbeiten und trotzdem kam Heute der Satz, dass ich so gut wie schon lange nicht mehr unterwegs bin.
Das artet in Arbeit aus.
Und ist wunderbar. Danke.
Ich bin nicht der Party-People und werd es nicht mehr werden. Aber Samstag auch noch den ganzen Tag drinnen sitzen und nicht mal kurz raus dürfen, ist schon zach.
Das wunderbare an der Situation sind die vielen kleinen Livekonzerte, die es gibt. Den Musikmachern einfach zwischendrinnen ein/zwei Stunden zuhören, ohne großes Drumherum, ist sehr super. Ich will das beibehalten…
Ich muß mir unbedingt mehr Dinge umsetzen, die ich mir in den Kopf setze. Es wird jetzt vermutlich einfacher werden – nicht weil da jetzt kaum mehr Geld da ist – sondern weil jetzt viele Dinge von vielen Menschen probiert wird.
Ich mach jetzt wieder Musik. Also nicht selber, sondern find mir die Musikmacher.
Ich mach jetzt Buch.
Ich mach jetzt Blog.
Ich mach jetzt wieder minus 10 Kilo.
Morgen, ja Morgen, gehts los….
So bewußtes Wahrnehmen und reflektieren über die letzten vielen Jahre – ich brauch ein Grundeinkommen und viel Zeit. Ich werde mir das „mit 20 % die 80 % des Erfolges sichern“ zu herzen nehmen.
Ostermontag also. Noch drei Wochen mindestens in der Einsiedelei Zweisiedelei inklusive Gadse.
Ich hab jetzt mein Office in das Prinzessinenzimmer gesiedelt, damit wir zumindest eine Türe Abstand haben beim Telefonieren. Das hilft.
Die Ideen kommen schön langsam, was man nach der Wiederauferstehung machen könnte.
Weil mit allen anderen beim AMS um einen Job anzustehen klingt nicht besonders verlockend und auch nicht motivierend.
Also mach ich halt Social Media, etwas SEO, ein bisschen SEA und was halt noch so anfällt. Schon sachte.
Eigentlich ist alles nur zum Zeitvertreib. So wie das Glas Wein.
Prost.
Jetzt hat mich das soziale Distanzierungsding voll erwischt, obwohl ich mir das eigentlich denken hätte können. Oder besser: ich hätte es wissen müssen.
Ich darf die Prinzessin fürs erste nicht sehen (hier Schluchzgeräusche einfügen).
Wie sehr mich die Info getroffen hat, hat mich überrascht. Ich kämpfe jetzt seit bald 12 Jahren Woche für Woche darum, dass ich sie sehe und wir sowas wie eine Regelmäßigkeit in unserem gemeinsamen Leben haben.
Ich hab nach Möglichkeit und Unmöglichkeit keine Termine an den Freitagen angenommen, außer es ging gar nicht anders, hab um jeden Tag gekämpft, wo ich sie nicht sehen konnte/durfte/sollte.
Und ich hab mich so daran gewöhnt, mit ihr Freitag Mittag in eine Fressbude Restaurant zu gehen und mit ihr ein paar Stunden zusammen zu verbringen, in ihre Welt für Augenblicke einzutauchen und ihre Schwingungen zu spüren.
Und jetzt kann ich das für ein paar Wochen nicht. Und das ist total arg. Weil irgendwie hat sich immer die Möglichkeit ergeben wenigstens zusammen zu essen und zu quatschen. Oder nur zusammen zu sein und nix zu quatschen.
Naja. Es vergeht. Telefonieren ist ja. Und schreiben.
Kann man jetzt produktiv sein?
Ich hab nichts zu tun. Gar nichts. Ich such mir krampfhaft Dinge, die ich tun könnte, die vielleicht einen kleinen Funken an Sinnhaftigkeit haben.
Ich mach also eine Powerpoint mit schlauen Grafiken drinnen.
Ich telefonier, versuche zu ergründen, wie es weitergehen könnte.
Ich les möglichst wenig über diesen Virus.
Ich pack einen alten Rechner ein und verschick ihn.
Dies ist eine Auflistung von Dingen, die, wenn ich sie nicht machen würde, keinem abgehen würde.
Gut, das ist fast immer so. Wenn ich in einem Büro sitze und einen Bericht schreibe oder einen Zeitufzeichnung ausfülle, ist auch wurscht, wie das ausschaut.
Da sagt zwar irgendwer „Du musst das machen.“ Aber eigentlich interessierts keinen mehr.
Und das eigenartige: Wenn diese Berichte, die Zeitaufzeichnung, keiner ausdruckt und in einen grauen/blauen/schwarzen Ringordner ablegt, existiert dieser nur virtuell.
Ist also nicht echt.
Wir machen so viel Fake-Dinge, von denen irgendwer sagt, sie sind wichtig.
Sind sie aber nicht.
Schon nach nur wenigen Tagen in der Quarantäne wird es digital.
Einige Künstler machen online Konzerte, Unternehmen steigen auf Homeoffice und auf Onlinemeetings um.
Das ist total cool.
Da hat Koletski von Stil vor Talent aufgelegt und ich war drei Stunden dabei.
Dann spricht Chakuza über Gott und die Welt.
Niavarani stellt kostenlos Opern und Aufführungen zur Verfügung.
Und dann sind die hunderten Youtube-Videos die mir Neues erzählen.
Nicht zuletzt arbeite ich jetzt täglich per Zoom-Konferenz am neuen Business.
Das geht in die richtige Richtung. Vielleicht wird es nach Corona etwas weniger laut und etwas weniger im-Auto-sitzen.