Archiv der Kategorie: Textfetzen und -versuche

Fantastische Zukunft

In seiner Kindheit fieberte er vor dem Fernseher wenn Raumschiff Enterprise lief. Da war sie, die verheißungsvolle Zukunfte in der er leben würde. Voller technischer Finessen, schöner Frauen und weit draußen im All um neue Welten zu entdecken. Ein Schiff einzig mit dem Ziel gebaut zu forschen. Eine 400 Mann starke Besatzung! Die durch das All (!!!) fliegt um unbekanntes zu Entdecken! Wow. Und alle verstanden sich. Was für eine fantastistische Zeit vor ihm lag!

Mondlandung

Er wusste genau, wann das letzte Mal ein Mensch seinen Fußabdruck am Mond hinterlassen hatte. Es war der Tag seiner Geburt.
Seitdem hatte die Menschheit an Schwung verloren. Niemand wollte mehr ernsthaft neues Land entdecken. Es fand sich kein “was-wir-wollen-das-schaffen-wir” seit jenem Tag. Die Menschheit hatte aufgehört zu wachsen.
Und dieser verfluchte letzte große Schritt hatte sich direkt in seine Gene gesetzt. Alles in und an ihm flüsterte nur “wag nicht zuviel”.
Jeder noch so kleine Versuch aus dem Bekannten auszubrechen endete an einer imaginären Gummiwand, die jede Euphorie erstickte, jeden Willen Etwas zu Ändern erdrückte.

ich weiß

ich weiß was es heißt,
dass ich es nicht weiß,
wie es mit mir weitergeht.

ich fühl mich dann plötzlich so allein.

jeder weg, der vorher noch so klar war,
wirkt, als ob ich da nicht ganz da war.

hab ich mich erstmal versteckt,
den schlüssel im toten briefkasten hinterlegt,
kann ich es endlich verstehen:
wie fast immer zu viel spät.

wie ich es auch drehe und wende,
es scheint als ob man mich nicht braucht.
alles, was ich einmal gerne wollte,
sagt mir, dass ich es lieber lassen sollte.

wie bin froh,
dass ich nicht gestorben bin,
bevor ich dich traf,
bevor ich dich sah.

jetzt!

Ich stehe wiedermal in den Startlöchern,
um jetzt – so bereit wie nie zuvor – endlich loszulegen.
Aber dann denk ich: der Startmoment muss stimmen!
Ich brauch noch Zeit zu überlegen.

Und dann warte ich.
Und dann warte ich.

Und warte auf den einen, absolut richtigen Moment,
und weiß nicht wie ich den erkenne.

Grenzen sind Phantome, gebaut mit Angst und “das-muss-man-so-tun”.
Ich seh mich um und da sind nirgends Schranken um mich herum.

Der Weg ist frei – bis zum Horizont.
Nur gehen muss ich alleine, das tut keiner für mich.
Die beste Zeit? Die ist sicher und immer: Jetzt!

Ich frag mich nicht, was richtig ist,
sondern ich frag mich, was ich fühl.
Ich hör auf zu fragen: “Kann ich das?”
und frag mich, ob ich will.

Ich nehm die Steine aus dem Weg,
lass die Leinen los
und lebe.

extrakt eins

was immer du auch leben nennst, ist sehnsucht, die in deinem köper brennt!  ich hab mir draht um meinen kopf gelegt. damit du mir nicht zu nahe kommst.

mir bleibt nur noch zu gehen. denn, es hat schon dunkler ausgesehen. entweder heute oder morgen wird es besser, ganz bestimmt.

für dein gutes leben, würde ich immerwieder meines geben. bis dahin treib ich ziellos durch mein leben. oder bis zum tag, an dem ich sterben will.

und wenn ich dann nicht mehr weiter kann, hilft nur einatmen und vorwärtsgehen. und ich hör den widerhall der vergangenheit: “wie geht es dir? fühlst du mich noch? kannst du meine arme noch spüren? hörst du noch meine gedanken?”

und dann frag ich mich: “wo soll ich hin?” und “was soll ich mit mir?”

unter welchem stein muss ich suchen, an welche tür muss ich klopfen?