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Workshops, Meetings und Vorträge

Ich steh total auf Workshops. Gemeinsam in der Gruppe an Dingen zu arbeiten, Dinge zu lösen oder etwas zu lernen kommt, meines erachtens, der Krabbelgruppe am nächsten.

Und am Anfang unseres Lebens, im Krabbelgruppenalter, haben wir einfach unglaubliche Dinge gelernt. Gehen zum Beispiel. Oder Sprechen.

Und es war nicht anstregend, es war nich doof und kein Zwang. Es war spielerisch.

In Meetings führt meist einer oder einer, um Dinge abzuhaken und/oder durchzureden.

Das ist eher so Schule. Eine/Einer sagt an was ist (auch wenn der Vorsitz durchgetauscht werden kann), der Rest der Anwesenden hört zu, macht sich notizen und darf vielleicht was dazu sagen.

Das find ich schon weniger spannend. Vor allem, wenn ich als erster „Bingo“ im Bullshitbingo schreien kann.

Und dann sind da Vorträge, die oft als Meetings oder Workshops getarnt sind. Ganz schlaue Entscheidungsträger wissen bei Workshops schon vorher, was rauskommen soll.

Das ist so wie der Hund, der sich selbst an der Leine nimmt. Die Teilnehmer dürfen sich selbst dort hin führen, wo der Entscheidungsträger hin will.

Da hilft nicht mal Bullshitbingo. Das ist nur mehr öde.

Ausblick

Am Gipfel des eigenen Lebens den Ausblick genießen. Oder auch: die Midlifecrisis.

Wenn 50 das neue 40 ist, bin ich jetzt am Gipfel meines Lebens. Wow.

Ich hab das Muss schon vor Jahren erledigt. Hausbauen, Heiraten, Kind in die Welt setzen, Selbständigkeit.

Karriere mag ich auch nicht mehr. Und beim Pavian-Felsen-erobern und sich-mit-Pfauenfedern-schmücken mag ich nicht mehr mit tun.

Damit mein ich: Statussymbole sind mir (soweit möglich) wurscht. Ich will kein großes Auto, kein Haus, keinen Pool, keine Markenklamotten.

Ich mag nicht Herr über eine Abteilung oder Head-ob-Bullshitting sein. Bullshitten mag ich auch nicht mehr.

Ich hätt jetzt gern noch ein Ziel. Eins, dass mich mit Energie füllt.

Falls Ideen da sind, nur her damit.

Titel hier eingeben

Welchen Titel hast Du? Manager? Head of? Oder etwas „fancy“?

Spannend wie sehr sich Titel durchgesetzt haben. Wobei wir Österreicher immer dafür anfällig waren. Wie die „Frau Doktor“ – also die Frau vom Doktor – oder der Kommerzialrat beweißen.

Spannend wird das bei kleinen Organisationen. Da kann ich dann „Head of Marketing, Sales and Customer Care“ bekommen, aber hab keine Mitarbeiter. Dann kann ich mich selber führen.

Mir gefällt der „Social Media Marketing Manager“ ja super. In einer kleinen Organisation darf derjenige das gesamte Marketing (=Flyer gestalten) und die Social Media Auftritte (=Facebook Seite betreuen) machen.

Für den „CEO“ in Unternehmen kleiner 10 Mitarbeiter schlag ich den Titel „Head of Bullshit“ vor. Weil die Führung meist aus sprunghaften Einfällen gepaart mit der Kurzzeitmotivation endlich alles besser zu machen besteht.

Externe Berater werden zum „Partner for great success“, weil das Unternehmen zahlt ja für den Erfolg, den die externen Partner versprechen.

Wie wärs mit „Head of Success“? Oder „Director of great people“?

Da läuft die Schminke nach ein paar Minuten von den LinkedIn-Profilen.