Schlagwort-Archive: Marketing

Was die Globuliprodukton mit Marketing gemeinsam hat

Wußtet ihr, wie man in der Homöopathie Informationen überträgt?

Man nimmt 1 ml „informiertes Wasser“ und gibt ihn in 100 ml uninformiertes Wasser. Dann schlägt man das ganze 10 mal auf eine Oberfläche mit Leder – und schon ist das ganze Wasser informiert!

Das wiederholt man nun 60 mal (also jeweils aus der Flasche 1 ml rausnehmen und auf 100 ml verteilen) – und schon gibt es die Potenz C60. Moleküle von der Urtinktur sind nicht mehr zu finden.

Aber die Information hat sich potenziert!!!1einself

Zu guter letzt noch ein wichtiger Schritt – das vorsichtige Verteilen auf den Zuckerkügelchen um Globuli herzustellen.

Und was hat das jetzt mit Marketing zu tun?

Das ist das Sinnbild, wie Marketing bei KMUs gemacht wird. Ich nehme eine Grundinformation, die ähnlich dem ist, was ich erreichen will.

Das Rezept für KMU Marketing

Der Ausgangstoff: „Wir sind Experten für…“, „Ihre Nummer 1 in…“ oder „Ihr Ansprechpartner…“ – you name it.

Nun verdünnen wir die Information – am besten streuen wir es über einen automatischen PR-Verteiler (siehe pressetext o.ä.), schalten 1-2 Achtelseiten in lokalen Gratiswochenblättern und machen 1 Social Media Post auf Facebook, LinkedIn mit Selbstbeweihräucherung.

Und glauben ganz fest daran, dass das wirkt. Weil drei Likes auf LinkedIn von meinen Bekannten!!! Und da kann man den Algorhitmus sicher aushebeln!

Die Zuckerkügelchen bekommen die Stakeholder/Investoren/Bankmenschen zum Schlucken.

Und fertig ist das Marketing Rezept. Die Geldgeber haben die Information, die sie sehen wollen. Der Geschäftsführer/Eigentümer fühlt sich bestärkt, weil er was gemacht hat und Resultate vorweisen kann.

Nur die potenziellen Kunden sind nicht potenziert.

Aber die Erstverschlechterung ist in der Homöopathie ein gutes Zeichen, dass sie wirkt.

Tipp: Am besten mit dem Wirkstoff Chamomilla in der Potenz D12 bei „Allgemeine Unruhe und Ängstlichkeit, Schlafstörungen, Überempfindlichkeit, gesteigerte Reizbarkeit, Unentschlossenheit, dies und jenes wollen, nichts von alledem scheint jedoch richtig zu sein.

Die Plattformökonomie

Auf wievielen Plattformen ist ihr Unternehmen vertreten? Wer kümmert sich um die Plattformen und wer hält diese aktuell?

Da wären die Social Media Plattformen, allen voran natürlich Facebook, LinkedIn, Xing. Alles für die „Öffentlichkeitsarbeit“ und fürs „Employer Branding“.

Verkaufsplattformen, für alle, die etwas Handeln, wie Amazon, eBay, etsy.

Buchungsplattformen, für diejenigen, die etwas Vermieten, wie Booking und AirBnB.

Contentplattformen, um Content in die Breite zu bringen, wie WordPress, Twitter, Medium, Facebook.

Plattformen für „Marketingaktivitäten“, wie etwa Pinterest, Youtube, Tumblr.

Und die Netzwerke, die Plattformen im richtigen Leben. Freunde, Kollegen, Interessensvertretungen.

Bleibt genug zu tun.

Informationoverflow

Wer hat den Informationsfluß schon im Griff?

Ich nicht. Weder den zu mir rein, noch den zurück raus.

Versuchen wir einmal alle Wege zu finden, über die jeder von uns Informationen erhält. Nein, nicht nur Facebook, Insta, sondern wirklich alle.

Angefangen von Face2Face (also diejenigen, in unserer Umgebung), über E-Mail, Chat-Clients (WhatsApp, SMS, FB-Messenger, Telegram) bis hin zu mehr oder weniger passiven Informationsüberbringern (Zeitung, Videowall, Autoaufklebern, Werbetafeln).

Und jetzt versetzen wir uns einmal gedanklich in die „Marketingabteilung“ eines KMU oder EPU, genauer in die Lage eines Unternehmens von 1 – 12 Mitarbeitern.

Je nachdem wo die Aufmerksamkeit der Entscheider gerade ist, werden die Schwerpunkte sowohl in der Kommunikation, als auch in der Wahl der Mittel und Wege gesetzt.

„Wir sollten UNBEDINGT mehr Follower auf Facebook bekommen, macht da was!“

„Wir kaufen eine halbe Seite bei der Zeitung xy, weil die ist grad günstig.“

„Autobeschriftungen sind total wichtig. Und erst bei LKWs!“

Und jetzt gehen wir gedanklich wieder zu uns zurück, und schreiben die Stellen auf, nachdem wir uns für den Kauf oder die Anfrage eines solchen Unternehmens entschieden haben.

Ich dachte mir noch nie „Wow, die Firma macht aber einen super Beitrag, wie super sie ist. Da kauf ich gleich mal was. Total seriös.“

Und ich lese keine Zeitungen, schon gar nicht Gratismagazine. Wenn ich Unternehmens-PR lesen will, dann …. eigentlich will ich nie Unternehmens-PR lesen.